Umse & Deckah

Reingehört: Umse – Durch die Wolkendecke

28. September 2018
3 Minuten Lesezeit
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Umse ist mir seit seinem Album „Rheinisches Blatt“ aus dem Jahr 2008 bekannt und ich glaube, es gibt nicht viele Rap-Freunde da draußen, die ihn und seinen Partner Deckah nicht kennen und schätzen. Mit seinem  letzten Album „Hawaiianischer Schnee“ ging er bis auf Platz 16 der deutschen Charts und spielte vor diversen ausverkauften Hallen und Festivals. Umse ist, wie auch sein Partner Deckah, ein äußerst sympathischer MC mit langem Atem, ein Kind des Ruhrgebiets, der seinem Stil treu bleibt und doch links und rechts gerne mal über den Tellerrand schaut.

Das neue Werk „Durch die Wolkendecke“ läuft hier im ZoomLab schon eine ganze Weile auf Rotation und ich bin wieder mal überrascht, wie sehr mich diese Art immer wieder packt. Die Art wie Deckah die Beats bastelt, die Art wie Umse seine Texte verpackt, die Art, wie beides einfach unfassbar gut harmoniert, hier kann ich ganz klar sagen, ich bin ein Fan!

Umse und Deckah setzen auf „Durch die Wolkendecke“ Ihren bodenständigen Weg konsequent fort und verkörpern die Werte der alten Schule. Technik und Tiefgang, etwas Humor, ein paar Vergleiche und natürlich auch nachdenkliches oder kritisches auf Neo-Boombap-Skizzen, fertig ist Rap-Musik ohne bunten Schnick-Schnack oder bösem Ticker-Trash.

Man kann es bei dem Titel erahnen, es geht tatsächlich etwas düsterer und nachdenklicher zu, wobei der Titel auch sinnbildlich für „Sky is the limit“ steht.

Es hat sich in den letzten zwei Jahren wohl so einiges angestaut, an Texten und natürlich auch an Erfahrungen. Die beiden tourten schließlich jahrelang durchs Land und sie haben nicht ohne Grund einen exzellenten Ruf als großartige Live-MCs. Auf den Konzerten trifft man auf eine loyale Fanbase, die beide Rapper für ihre Bodenständigkeit schätzen.

Um sich komplett auf das neue Album zu konzentrieren, flogen Umse und Deckah im Vorfeld nach Colorado und Teneriffa und thematisieren das Thema Fernweh auf „Wenn Die Ferne Ruft“.

Man tut es immer wieder, wenn man merkt, das Reisen Wunder bewirkt. Umse

Der Opener „Bescheid“ hat nicht nur ein fantastisches Trompeten-Sample und ist ein Representer vor dem Herren, wer nämlich genauer hinhört, bemerkt die reife Reflexion eines Menschen Mitte 30, ein wirklich gelungenes Teil, genau so wie das Outro des Albums. „Jederzeit“ liefert Gänsehaut und ehrliche Worte, Realtalk!

Bescheid

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Dialektik kann Umse auch, er schließt von dem Großen auf das Kleine, vom Lokalen aufs Globale, von sich selber als Individuum auf die Gesellschaft und Szene, auf „Mach Das Kleine Groß“ liefert er einen Track zum nachdenken – zuhören bitte!

Wobei das noch nicht alles ist. „Bruce Banner“ Freunde, Bruce Banner ist mein persönliches Lieblingslied auf diesem Album. Deep mit ganz großem Live-Potential. Hier hätten auch Nas, Snoop oder Eminem drüber rappen können – Banger!

Bruce Banner:

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Dieses zeitlose und detailverliebte Album hat auf jeden fall eine lange Haltwertszeit und verkürzt die Wartezeit bis zum nächsten Konzert. Jetzt im Herbst gehts nämlich auf entspannte 14-Städte-Tour, ich werde mir das ganze hier in Münster selbstverständlich anschauen und ein paar Fotos fürs ZoomLab machen. Weitere Tourstops findet Ihr weiter unten!

Umse, sinngemäß zum Thema Langlebigkeit von Alben

„Durch die Wolkendecke“ ist eine ganz klare Empfehlung aus dem Hause ZoomLab. Es ist ein großartiges, erstklassig produziertes, Album mit Lyrics zum zuhören und abfeiern. Mehr braucht man nicht!

Tourdates:

03.10.2018Berlin (Festsaal Kreuzberg)
04.10.2018Hannover (Faust)
05.10.2018Hamburg (Uebel&Gefährlich) – Ausverkauft
06.10.2018Dortmund (Junkyard)
10.10.2018Duisburg (Grammatikoff)
11.10.2018Stuttgart (Im Wizemann)
12.10.2018Aarau (Kiff)
14.10.2018München (Hansa 39) – Ausverkauft
15.10.2018Wien (Grelle Forelle)
16.10.2018Erlangen (E-Werk)
18.10.2018Freiburg (Jazzhaus)
19.10.2018Mannheim (Alte Feuerwache)
20.10.2018Münster (Skaters Palace)
21.10.2018Köln (Gloria)

Wenn die Ferne ruft

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Markus

Vater, Fotograf, Blogger, Medienmensch, alles eher autodidaktisch, aber alles mit ganz viel Leidenschaft. Ist auch bei Twitter & Instagram unterwegs. Natürlich kann man mir auch bei Facebook folgen. Zusätzlich blogge ich auf markusroedder.de über Dinge, die hier keinen Platz finden.

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