Worte über Orte

Reingelesen: Worte über Orte von FiL

22. Dezember 2020
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Herzlichen Glückwunsch zu diesem Buch. Es wird Euch Freude bereiten. Nicht gleich von Anfang an vermutlich. Der Anfang ist etwas sperrig und man denkt vielleicht kurz sogar: Was will der Idiot? Aber so sind wertige Bücher. Wertige Bücher beginnen nicht mit einem Paukenschlag, sondern mit einem Wimmern.

FiL am Anfang seines Buches

Der Urberliner, Ex-Punk, Liedermacher, Comic-Zeichner (u.a. Sharkey sowie Didi & Stulle) sowie Bühnenheld begeistert seit Jahren auf sehr vielen Ebenen, unter anderem auch als Impro-Komiker mit grandiosen Bühnenshows. Mit diesen tourte er quer durch die Republik, zuletzt mit den Programmen „Triumph des Chillens“ und „The Fil on the Hill“.

Mit seinem Buch Worte über Orte liefert er Aufzeichnungen der erlebten Abenteuer, man bekommt einen Einblick in das Leben des Chaos-Comedian, ironisch-bissig, philosophisch tief, harmlos, aber immer nah am Abgrund und gerne mal komplett enthemmt, wenn er in Richtung erotischer Literatur abdriftet.

Klingt verrückt? Ja. Ist es. Und die Worte, die er Anfangs in seinem Buch loslässt (irgendwas mit Idiot und wollen), stimmt. Diese Frage habe ich mir öfters gestellt, habe das Buch aber dann doch nicht weggelegt, weil es irgendwie fesselt.

Man muss sich drauf einlassen, schreiben ist halt auch eine Art von Kunst und manchmal muss man sich künstlerische Dinge öfters ansehen, oder eben lesen. Das ist bei Bildern so, das ist bei Musik so und auch bei Texten scheiden sich die Geister.

Digggers!! Hoitee issäs souwaiet, weissu nech??! Hoit fohr ech mol näch Augenbrauenziehhausen, nach Popperlockistan, in die Pressefresse der Republiek: nach HÄMMbuärch, Nuddee… SOU mok wi dat.

FiL – Worte über Hamburg (musst du Bock drauf haben)

Wie er schon sagt, musst du Bock drauf haben. Seine unglaubliche Lesereise mit Hindernissen und die Worte über verschiedene Orte sind absolut verrückt, wirklich gelungen, bekackt, blöd. Auch beim lesen bin ich immer wieder hin und hergerissen, einmal poppen Fragezeichen auf, ein anderes mal blätter ich weiter, hier und da gibts auch mal ein Lachen…

In Minden hört man Motörhead, in Leipzig hört man Doörs
Der Junkie spielt mit Leben – und ich spiel bald in Moers.
Der Gangster sagt „Ich fick dich“,
und fügt hinzu „ich schwörs“.
Das Opfer sagt da gar nichts – und ich spiel bald im Moers.

FiL – Worte über Moers

Ja, es ist bekloppt. Bekloppt gut. Nicht alles, keine Frage, in dem Buch ist viel Schwachsinn und manch einer findet in diesem Buch vielleicht auch nichts, andere dann wieder ganz viel. Manchen fehlt vielleicht der entsprechende Humor und garantiert ist dieses Buch kein Buch, in das man vertieft eine längere Zeit lesen kann oder sollte.

Für ein paar Lesehappen zwischendurch ist es ideal und macht Spaß. Irgendwie ist Worte über Orte – die Reise des FiL wie ein Comic aus dem realen Leben des FiL.

Wir schreiben die 10er Jahre, das Zeitalter der Alten Normalität. Alles ist analog, dirty und voller Leben.

Auszug Klappentext

Viel Spaß!

Autor: Philip „FiL“ Tägert
Herausgeber: Ullstein Taschenbuch; 1. Edition (28. September 2020)
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 336 Seiten
ISBN-10: 3548062571
ISBN-13: 978-3548062570

Markus

Vater, Fotograf, Blogger, Medienmensch, alles eher autodidaktisch, aber alles mit ganz viel Leidenschaft. Ist auch bei Twitter & Instagram unterwegs. Natürlich kann man mir auch bei Facebook folgen. Zusätzlich blogge ich auf markusroedder.de über Dinge, die hier keinen Platz finden.

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