Ja, ich habe mir das Porträt über die AfD angeschaut. Zwischen 2019 und 2021 waren mehrere Funktionäre der Alternative für Deutschland bereit, sich im politischen Alltag von Simon Brückner begleiten zu lassen. Das fand natürlich nicht jeder gut.
2022, 2023 wird das ausgestrahlt, ich glaube, da hat das keinen großen Wert mehr…
AfD-Politiker
Doch, also ich glaube schon. Dieser Film zeigt, ohne ständige Kommentare des Filmemachers, ein doch recht entlarvendes Porträt dieser rechtspopulistischen Partei, die sich als gelungene Alternative für Deutschland darstellt. Man ist quasi hautnah dabei, wenn hier versucht wird, Politik zu machen. Oder wenn man im Wahlkampf mit offensichtlichen und aufreißerischen Falschaussagen auf Wähler/innen-Fang geht und sich in Stammtischmanier hochschaukelt.
Hab das mal ein paar O-Töne zusammengeschrieben… Prost!
…das wir hier mit dem Resettlement*-Programm überfremdet werden sollen, noch mehr als ohnehin, da gibts ja die Kombi mit dem Flugzeug, die werden unten ausgewählt, in Afrika und sollen uns dann hier berreichern. Das ist eine ganz gefährliche Entwicklung, aber das ist es ja auch, ob die jetzt eingeflogen werden, oder illegal über die Grenze kommen…
Steffen Kotré (AfD)
Daraufhin erzählt eine AfD-Interessierte von ihrem Alltag.
Also ich muss ja mal aus dem Haus, ich hab ja auch noch Familie und da muss ich einmal durch die Stadt. Jede Fahrt ist begleitet von irgendwelchen Vorfällen, die ich selber auch persönlich erleb, wenn dann eben auch Schwarze mir praktisch den Weg versperren und ich unterm Arm durchkrabbeln muss, weil der noch den Arm ausstreckt und irgendwelche Sachen zu mir ruft…
Afd-Interessierte Wählerin
Worauf Herr Kotré noch ein bisschen mehr Spiritus ins Feuer schüttet.
Das sind ganz normale Landnahme-Gebaren, sie wollen unser Land besetzen.
Steffen Kotré (AfD)
Dann erzählt er noch was davon, das diese Verborten erst durch Schmerz lernen können, anders würden „die“ es ja nicht begreifen und das „die“ ja nicht abstrahieren können, weil sie nicht staatspolitisch denken, weil sie durch Moralberieselung völlig kirre gemacht worden sind und weil sie keine Moral und keinen Verantwortungssinn haben.
Man weiß bei der Doku stellenweise echt nicht, ob man Lachen oder Weinen soll. Da wird in Sitzungen festgestellt, dass im sogenannten rechten Flügel 7000 Mitglieder aktiv sind, in der JA (Jungen Alternativen) insgesammt 1000. Beide Bereiche werden vom Verfassungsschutz beobachtet und gelten als Rechtsextrem. Aber die AfD scheint dies zu dulden, denn ansonsten würde man sich von diesem „Flügel“ trennen oder – wenn dies nicht machbar ist – aus dieser Partei austreten.
Man ist scheinbar gerne etwas weltfremd. Man bedenke, Windenergie bringt nix und die einzige Alternative heißt Kernenergie. Stimmt zum Glück nicht, genau so wie die einzige Alternative für Deutschland eben nicht die AfD ist.
Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler
AfD-Mitglieder bei der Diskussion über Wahlplakate
Eine Diskussion über diesen Film ist hier vorprogrammiert, schließlich gibt Simon Brückner der AFD in seiner Dokumentation eine Bühne, eine Bühne für einen Haufen rechtsnationaler Populisten, die sich gerne mal demokratiefeindlich, stellenweise rassistisch und homophob äußern.
Alle diejenigen aus der Partei, die im Ansatz halbwegs vernünftige Aussagen getroffen haben, haben sich entweder mittlerweile selbst von der AFD getrennt und distanziert oder wurden hinauskomplimentiert, weil sie Dinge gesagt haben, die nicht mit der AfD kompatibel waren oder weil sie nicht das sagen wollten, für was die anderen stehen.
Brückner sagt, es sollte ein „gänzlich unpopulistischer Film über Populisten“ werden. Passt. Er geht wunderbar emotionslos und neutral an die Sache ran, den Rest erledigt die AfD selber…
Wenn man den Film mit etwas Humor sieht und immer daran denkt, dass es da draußen viel mehr Menschen gibt, die sich gegen diese Partei stellen sind und sie nicht wählen werden, kann diese Doku einen schon etwas unterhalten.
Wäre auf jeden Fall ein gelungener Film für unsere Schulen!
AfD Eine deutsche Partei – Trailer:
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Resettlement-Programm: Resettlement ist die organisierte Aufnahme von durch UNHCR anerkannten, besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen, die weder in ihr Heimatland zurückkehren, noch in dem Land bleiben können, in das sie geflohen sind. (Link)