Reingeschaut: Good Kill

16. Juni 2015
1 min read
1K views

Es gibt Jobs, die klingen erstmal spannend und vor allem ungefährlich. Ein Drohnenpilot der US Army sitzt zum Beispiel tausende Kilometer vom Einsatzort entfernt in einem klimatisierten Raum und fliegt ein unbemanntes Flugzeug. Logisch ist, das er als Soldat auch mal Stellungen der Taliban bombardieren muss. Hier wird immer darauf geachtet (so gut das geht), das unbeteiligte Zivilisten nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.

Doch was ist, wenn die CIA plötzlich das Kommando übernimmt und fragwürdige Ziele zum Abschuss freigibt – und zwar ohne Rücksicht auf zivile Verluste? Wie kommt ein Pilot, der generell wieder „echt“ fliegen möchte, mit solchen Methoden zurecht?

Good Kill – die Story:

Tagsüber den Feind töten, abends die Ehefrau küssen und die Kinder ins Bett bringen. Drohnenpilot Tommy Egans Leben spielt sich zwischen extremen Gegensätzen ab. Gerade die eigene Sicherheit, während er wie in einem Videospiel das todbringende Knöpfchen drückt, macht dem Ex-Kampfpiloten schwer zu schaffen. Der wortkarge Mann, der nach Aussagen seiner Frau stiller wird, wenn er wütend ist, zieht sich immer weiter zurück. Die Grenzen zwischen Kriegseinsatz und Privatleben verschwimmen.

Da kommt die CIA und ändert die Spielregeln. Menschen werden getötet, weil ihr Verhalten einem errechneten Schema entspricht, nicht weil man klare Beweise hat, dass sie Terroristen sind. Kollateralschäden? Bedauerlich, aber manchmal unvermeidbar. Und Major Tommy Egan wird immer stiller…

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Fazit:

Spannende und beklemmende Geschichte, die auf wahren Begebenheiten basiert. Diese neue Kriegsführung ist grauenhaft. Der ganze Film ist, trotz seines Hintergrundes, sehr ruhig und Ethan Hawke spielt seine Rolle äußerst gut. Der Autor und Regisseur Andrew Niccol greift in seinen Arbeiten gerne wichtige Fragen der Zeit auf – Gentechnik, Waffenhandel, die Macht des Reality-TV, alles war schon dabei. Zu seinen Stärken zählt hier, das er sein Publikum immer gut unterhält.

Spannend ist natürlich, das die amerikanischen Studios tatsächlich den Mut hatten, mal die andere Seite der tapferen Soldaten zu zeigen. Absolut gelungen!

9/10

Markus

Vater, Fotograf, Blogger, Medienmensch, alles eher autodidaktisch, aber alles mit ganz viel Leidenschaft. Ist auch bei Twitter & Instagram unterwegs. Natürlich kann man mir auch bei Facebook folgen. Zusätzlich blogge ich auf markusroedder.de über Dinge, die hier keinen Platz finden.

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

Go toTop

Don't Miss