Klassik hatten wir jetzt so auch noch nicht im ZoomLab. Ich habe aber vor einiger Zeit gefallen an diesem Musikstil gefunden, die Orca Symphonie No.1 von Serj Tankian ist zum Beispiel überaus großartig, aber darum geht es hier nicht. Es geht um die Cellistin und Komponistin Anne Müller, die am 22. November mit Heliopause ihr Solo-Debütalbum über Erased-Tapes herausbringt.
Anne Müller lebt in Berlin, ist – wie eben erwähnt – Komponistin und Cellistin und knüpft mit Ihrem lang erwarteten Debüt an eine ganze Serie von Veröffentlichungen an, bei denen sie bisher mitgewirkt hat. Eine Kollaboration mit dem Titel 7fingers mit Nils Frahm oder Gastauftritte auf Ólafur Arnalds und Nils Frahms Collaborative Works und auch auf dem aktuellen Album All Melody von Frahms ist sie zu hören. Es gibt da noch so viel mehr, denn seit Ihren Anfängen im Jahr 2007 hat sie bei mehr als 60 Veröffentlichungen mitgewirkt.
Neue Wege
Nach den vielen Partnerschaften und den unterschiedlichsten Team-Arbeiten hat hat Anne Müller aber die Heliopause komplett selber geschrieben, aufgenommen, arrangiert und produziert. Der Titel Heliopause bezieht sich auf den äußersten Rand der Heliosphäre, jene Grenze, ab der der Sonnenwind nicht länger wirksam ist. Diese Schwelle markiert die Außengrenze unseres Sonnensystems.
Inspiriert von den beiden Voyager-Raumsonden, die vor 42 zur Erforschung ausgesand worden waren und erst kürzlich die Heliosphäre überschritten haben und in den interstellaren Weltraum eingetreten sind und somit nicht mehr im Einflussbereich unserer Sonne stehen.
“Heliopause is the newest of all the pieces. It marks the end of a long journey but also the start of voyages to explore strange new worlds”
Anne Müller
Die Musikerin hat hier Parallelen zu ihrem Leben gesehen, sie überschreitet mit diesem Album ihre eigene, persönliche Außengrenze. Nach jahrelangen Kollaborationen mit anderen, großartigen Musikern, konzentriert sie sich jetzt auf ihr eigenes Ding und bewegt sich auf ein neues, nahezu unbekanntes Terrain zu. Heliopause markeirt das Ende einer langen Reise und zeitglich einen Auftakt für eine neue Reise, einen Aufbruch in neue Klangwelten.
Ich finde diese neuen Klangwelten wunderschön, man kann sich fallen lassen und mit der Musik fliegen, einfach die 6 einzelnen Stücke genießen und nach gut 30 Minuten Spielzeit wieder zurück ins Jetzt zu stolpern.