Da haut Megadeth mal eben so über Nacht nach 6 Jahren ein neues Album raus. Die Pandemie und den Lockdown haben sie scheinbar gut überstanden und vor allem genutzt – nicht nur für Musik, sondern auch um gesund zu werden. Dave Mustaines hat den Kehlkopfkrebs besiegt und klingt mit seinen 61 Jahren auf diesem Album besser denn je!
Alle Einschränkungen der letzten Jahre hört man auf diesem Album. Größtenteils beschäftig sich die Platte mit den Themen Krankheit und Tod. Ich finde es absolut beachtlich, das Mustaine nicht seine Stimme verloren hat und gestärkt aus dieser Zeit hinaus geht.
Musikalisch geht auf diesem Album einiges. Nach nahezu 40 Jahren Musikgeschichte muss man aber dazu eigentlich nichts mehr sagen. Dave Mustaine beherrscht sein Handwerk an der Gitarre und auch der Rest der Band liefert hier ein fantastisches Feuerwerk an erstklassigem Speedmetal.
The sweet smell of rosies, a pocketful of posies
The Sick, The Dying… and the Dead! (Chorus)
You can’t mask the fragrance of death in their beds
There’s typhus in the air, and ashes everywhere
Amongst the sick, the dying, and the dead
Klar, das Genre Trash- oder Speedmetal erfinden die Männer jetzt nicht neu, sorgen aber dennoch gerne für die ein oder andere Überraschung und auch wenn ich mich nie um die Debatte Metallica oder Megadeth gekümmert habe (beides sind in meinen Augen und Ohren grandiose Bands), hier hat Metallica jetzt tatsächlich Nachholbedarf. Aber was Machine Head schaffen, können Ulrich, Hetfield und Co. auch. Trash, der in den 80ern und 90ern absolut angesagt war, funktioniert auch heute noch!
Es ist alles dabei, was das Herz begehrt. Virtuose Solis, brutale Gitarren-Riffs, Verbeuren gibt an den Drums alles und gibt schlicht Vollgas und Mustains Gesang ist, wie schon erwähnt, grandios. So überraschend wie dieses Album heraus kam – so hoch kann man es auch ruhig loben. Zwischendurch gibt es einen kleinen Judgment Night Moment, wenn Ice-T an der Seite von Dave auf Night Stalkers das Mic greift.
Yo, when you hear four MH-47 and Black Hawk helicopters
Ice-T auf Night Stalkers
Coming in low in the dark of night
Loaded with rangers and delta force special ops shooters
Locked and loaded, game’s over, bitches
Got ya in my night vision
‚Bout to let this 30mm canon go
You never seen us coming
So there’s no chance of running
Das Design-Concept des Covers stammt von Mustaine selber, für das Cover selber ist Brent Elliot White verantwortlich, der auch schon großartige Kunstwerke für Trivium, Thy Art is Murder oder Lamb of God erschaffen hat. Für das Vinyl Gatefold-Artwork ist Josh Graham (Suspended In Light) zuständig gewesen.
Megadeth The Sick, The Dying… and the Dead Fazit:
Dies Album ist wirklich absolut gelungen und gehört für mich zu den Top-10 Alben diesen Jahres. Hier wird musikalisch ein Feuerwerk nach dem anderen abgefackelt. The Sick, The Dying… and the Dead ist auf einem ganz hohen, äußerst lautem und schnellem Level und das ist gut so. Freunde von gepflegtem Speed/Trash-Metal wird es freuen.
Und wenn man mal schaut, wer von den Big 4 noch so wirklich aktiv ist, muss man ehrlicherweise sagen, das Megadeth durchaus die produktivsten in den letzten Jahren waren.